Das Friedenslicht haben Pfadfinderinnen und Pfadfinder in der Kieler Nicolai-Kirche am dritten Advent, den 15. Dezember 2013, verteilt. Das Friedenslicht wird jedes Jahr an der Flamme der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet. Dann wird es weitergegeben, ein Licht angezündet am anderen, per Flugzeug und Zug, in ganz Europa und bis nach Übersee. Das Licht kommt zum Beispiel bis nach Argentinien. Die Aktion steht dieses Jahr unter dem Motto „Recht auf Frieden“.
In einem Umzug wurde das Licht am Kieler Bahnhof abgeholt und durch die Stadt zur Kirche gebracht, wo dann ein Verteilungsgottesdienst stattfand. Der Gottesdienst wurde organisiert von Mitgliedern des Verbandes christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfiner (VCP). „Es ist schön, wie viele Menschen gekommen sind“, bewertete Kristin Lembke (18), Gruppenleiterin aus Glückstadt, den Ablauf der Aktion. Moritz Weißgräber (15), Pfadfinder aus Laboe: „Ich war heute das erste Mal mit dabei. Ich fand es sehr schön, besonders die Atmosphäre hat mir gefallen.“
Schon am Sonntag haben Pfadi-Gruppen das Licht aus Kiel mitgenommen, um es auf eigenen Gottesdiensten im ganzen Land weiterzugeben. Dazu hat die deutsche Bahn und einige andere Verkehrsbetriebe freie Fahrt für Pfadfinder gewährt. An machen Orten wird das Licht noch neun Tage bewahrt und dann in die Gottesdienste an Heiligabend gebracht. Insgesamt kommt das Licht an 34 Orten in Nordelbien an.
(weitere Informationen: www.friedenslicht-nordelbien.de)
In Kiel sind an diesem dritten Advent mehr als 500 Leute in die Kirche gegangen, aus ganz Schles-wig-Holstein. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder wiesen im Gottesdienst auf die Verantwortung aller hin, Frieden auszubreiten und zu verwirklichen. Peter Keil, Mitglied der Landesleitung des VCP, stellte in der Predigt das Recht von geflüchteten Menschen heraus, „in Frieden gelassen“ zu werden. Eine Besucherin fasst ihren Eindruck zusammen: „Das Bild von einem Licht für den Frieden, das sich über die ganze Welt verbreitet – das konnte ich mir gut vorstellen. Das ist herzergreifend, das hat mich sehr berührt.“
Mit dem Motto „Recht auf Frieden“ greifen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen auf, die in diesem Jahr ihren 65. Geburtstag feiert. Dort wird darauf hingewiesen, dass alle Menschen die gleichen Rechte auf “Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt” haben. Im 2. Artikel wird ausgeführt, dass “jeder Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand” hat.
Pfadfinderinnen und Pfadfinder hoffen auf der ganzen Welt auf Frieden und auf Gewaltlosigkeit. Erziehung zum Frieden ist der wichtigste pädagogische Auftrag von Pfadfinden. Frieden ist ein Geschenk, aber auch ein Recht, das alle Menschen haben.