Landesjugendringe positionieren sich gemeinsam gegen drohende Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes
Die Vertreter*innen der 16 Landesjugendringe positionieren sich gegen drohende Kürzungen von 44,6 Millionen Euro im Kinder- und Jugendplan des Bundes. Jochen Wilms, Vorsitzender des Landesjugendrings Schleswig-Holstein, kritisiert die Pläne der Bundesregierung scharf: „Die geplanten Kürzungen des Kinder- und Jugendplans sind verantwortungslos. Gerade nach den schweren Monaten der Corona-Pandemie und in Zeiten hoher Inflation braucht es dringend mehr Geld für die Jugendarbeit statt drohender Kürzungen.“ In Zeiten eines erstarkenden Rechtspopulismus müsse die Jugendarbeit zwingend gefördert werden. „Kinder und Jugendliche werden mal wieder von der Politik übersehen. Am Ende wird bei den Kindern und Jugendlichen ankommen, dass Freizeiten, internationale Jugendbegegnungen und Formate der politischen Bildung ausfallen. Ich halte dies auch mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement junger Menschen für ein fatales Signal“, unterstreicht Wilms.
Heute, am Weltkindertag, berät der Familienausschuss im Bundestag über Kürzungen in Höhe von 18,6 Prozent für die Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Betroffen wäre mit dem Kinder- und Jugendplan das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Die drastischen Kürzungen würden zu knappen Kassen bei Jugendeinrichtungen und zu weniger Angeboten für junge Menschen führen. Viele Jugendeinrichtungen würden die Kürzungen nicht überstehen, es gäbe weniger Freiräume, weniger Angebote zu politischer Bildung und weniger Partizipation für Millionen junger Menschen in Deutschland, befürchten die Landesjugendringe.
Zweimal im Jahr kommen bei der Konferenz Vertreter*innen der Landesjugendringe aus allen 16 Bundesländern zusammen. Treffpunkt war in diesem Jahr Berlin. Bei der Konferenz sagte Eva Adams, stellvertretende Vorsitzende des Landesjugendrings Berlin: „Die geplanten Kürzungen des Kinder- und Jugendplans sind eine Katastrophe für Kinder und Jugendliche. Sie wachsen heute in Krisenzeiten auf. Junge Menschen brauchen eher mehr Angebote der Demokratiebildung und Freiräume, um sich für die Gesellschaft engagieren zu können. Das setzen die drohenden Kürzungen aufs Spiel.“
Wendelin Haag, Vorsitzender des Bundesjugendrings, warnte im Rahmen der Konferenz: „Seit Jahren berücksichtigt die Bundesregierung nicht die gestiegenen Kosten und Aufgaben der Jugendarbeit und Jugendhilfe. Weitere Kürzungen führen zu einem Kahlschlag, der überall spürbar sein wird.“
Gegen die drohenden Kürzungen gingen am Mittwoch, 20. September, Jugendverbände und zahlreiche weitere Organisationen der Jugendarbeit in Berlin auf die Straße. Die Demonstration, die ein Bündnis um den Bundesjugendring organisierte, startete um 10:30 Uhr am Hauptbahnhof und führte über das Regierungsviertel zum Potsdamer Platz.
Redaktion:
Anne-Gesa Busch
Geschäftsführerin
Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V.
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