Dieses Jahr konnten wir endlich auf unseren Haijk gehen, den wir letztes Jahr angefangen haben zu planen. Das Ziel war, von der Nord- zur Ostsee zu laufen - von Dagebüll Mole bis nach Gelting Mole in sechs Tagen.
Unsere Stammesleitung hat uns mit dem Wohnmobil begleitet, so dass wir nicht alles selber schleppen mussten (denn der Großteil der Gruppe war erst 14 und noch nicht so erfahren). Die Zugfahrt nach Dagebüll war schon abenteuerlich und das hielt auch den Rest des Tages an. Wir sind am ersten Tag fast 23 Kilometer gelaufen und haben einige interessante Sachen erlebt. Wie etwa: "Pfadfinder gibts ja wirklich! Das ist gar keine Geschichte von früher!". Wegen eines verstauchten Fußes und anderem haben wir nach dem ersten Tag schon zwei von uns verloren, dann gingen wir zu fünft weiter. Nach einer Nacht unter freiem Himmel ging es weiter. Wir wollten eigentlich von Leck aus ein Stück mit dem Bus fahren, aber weil wir spontan noch einen Coronatest machen mussten, fiel das weg. Wir sind so weit gelaufen wie unsere Füße es zugelassen haben und wurden dann vom Wohnmobil abgeholt... Der Campingplatz wo wir geschlafen haben war ein ziemlucher Luxus (man konnte duschen!).
Der nächste Tag war zum Entspannen, wir sind nach Flensburg gefahren und waren im Museum. Abends gab es (in einer Wetterschutz"hütte") Pizza. Unsere Füße waren uns dafür sehr dankbar. Es ging am nächsten Morgen wieder nach Flensburg, diesmal aber zu Fuß. Da wir schon um 12 Uhr am Gemeindehaus waren, wo wir die Nacht verbringen konnten, hatten wir den Rest des Tages wieder Ruhe (neben dem Kothen aufbauen). Abends hat es geregnet, deswegen gab es kein Stockbrot und ging früh ins Bett. Damit wir am nächsten Tag nicht den ganzen Weg zum Stamm Nimrod laufen mussten, sind wir von Flensburg aus auch wieder ein Stück mit dem Zug gefahren. Am Bahnhof haben wir shanty getroffen, das war eine nette Überraschung.
Nachdem wir beim Haus von Nimrod angekommen sind waren einge im Freibad, der Rest von uns war kurz einkaufen und hat angefangen zu kochen. Außerdem haben wir unsere Leidenschaft für Kreuzworträtsel entdeckt.
Unser letzer Tag an dem wir laufen mussten lag an. Wieder haben wir ein Stück mit dem Bus abgekürzt und haben auf dem letzen Stück sehr leckeres Eis gegessen. Unser letzter Schlafplatz lag 20 Meter von der Ostsee entfernt und sah eigentlich ganz gut aus. Wir mussten erst aber noch ein Stückchen weiter laufen um zum Wohnmobil zu kommen. Nach einer Pause, in der wir beschlossen haben keine Kothe mehr aufzubauen sondern unter dem Baum zu schlafen, liefen wir wieder zurück zum Platz und haben unsere Sachen abgelegt. Da wir in die Ostsee wollten waren einige schon in Badesachen... Als es plötzlich anfing zu Donnern.
Es hat angefangen zu schütten und gewittern. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen mit Planen ein Dach zu machen haben wir sie über einen Haufen aus unseren Sachen zu legen und sind von dem Baum weggegangen. 20 Minuten später waren alle klitschnass und unmotiviert. Wir beschlossen, doch an dem Tag noch nach Hause zu fahren, da es in der Nacht auch noch weiter Gewittern sollte. So ist die Hälfte im Wohnmobil und die anderen mit Bus und Zug noch nach Hause. Es war zwar schade, aber keiner hatte Lust dann im Nassen noch eine Kothe aufzubauen.
Trotz diesem schnelleren Ende war es doch eine sehr schöne Fahrt und Erfahrung. Wir haben definitiv Dinge gelernt (zum Beispiel, dass wir weniger Strecke planen sollten) und hatten alle viel Spaß. Es war wirklich toll mal wieder mit den Pfadfindern loszukommen und wir hoffen, dass das auch nächstes Jahr wieder mehr möglich ist.
Leo Rossow